Unkrautbekämpfung in Kartoffeln

Liebe Kartoffelanbauerinnen und Kartoffelanbauer,

die Kartoffelbestände befinden sich in meiner Region wie immer in einer sehr großen Bandbreite in ihrer Entwicklung. Während die Frühkartoffelbestände im Raum Heilbronn mit sehr viel Wasser durch Frostschutzberegnung aktuell gut bis zu gut mit Feuchtigkeit versorgt sind, bangt man in der Anschlussware bzw. den normalen Beständen schon wieder um die Wasserversorgung. Insgesamt ist die Bestandsentwicklung durch den für heutige Zeiten sehr kalten April eher verhalten. Das Legen der Normalware ist ebenfalls wegen der kühlen Bodentemperaturen bisher verzögert erfolgt. Kartoffeln, die bereits Anfang April gelegt wurden, keimen und entwickeln sich eher langsam und haben im Vergleich zu Beständen, die aktuell zum Monatsende gelegt werden keinen allzu großen Entwicklungsvorsprung – allerdings gute Voraussetzungen für die Herbizidanwendung im Vorauflauf. Hier finden wir schöne, abgesetzte Dämme vor.

In diesem Jahr könnte der alte Spruch „Legs`t mich im April, komm´ ich wann ich will – legs´t mich im Mai, komm´ich glei….“wieder einmal seine Bestätigung bekommen.

Und in den Höhenlagen, die sich gerade noch im Winter befunden haben, geht das Frühjahr gerade erst mal los.

Egal wie, die Situation ist: in Sachen Unkrautbekämpfung müssen sich die Kartoffelanbauer jedes Jahr aufs Neue über die richtige Strategie Gedanken machen. Hier ist das erwartete Unkrautspektrum ein entscheidendes Kriterium. Genauso wichtig aber sind Bodenart, Boden- und Dammstruktur und vor allem auch die Witterung um und nach der Anwendung.

Nach wie vor spielen die Behandlungen im Vorauflauf (VA) bzw. kurz vor dem Durchstossen (kvD) die zentrale Rolle der Herbizidstrategie. Die Möglichkeiten im Nachauflauf sind begrenzt und vor allem in Wirkungsbreite und -sicherheit sowie in ihrer Kulturverträglichkeit sehr eingeschränkt.

Voraussetzung für den Herbizideinsatz sind abgesetzte Dämme, um einen stabilen Herbizidfilm zu erhalten. Auch eine gewisse Mindestbodenfeuchtigkeit ist von Vorteil für die Wirksamkeit der entsprechenden Mittel. Wirkstoffe, die einen geringen Anspruch an die Bodenfeuchtigkeit haben, wie z.B. Clomazone oder Aclonifen, können dies nur bedingt kompensieren.

Mit unserem Multi-Flex-Herbizid Proman® steht Ihnen für alle Sorten und Reifegruppen ein verlässliches, bewährtes Herbizid für die Unkrautbekämpfung vom Vorauflauf bis kurz vor dem Durchstoßen zur Verfügung.

Meine Empfehlung

Proman® + Partner: Die Komplettlösung für Ihre Unkrautsituation

Früher Vorauflauf

Breite Verunkrautung, hoher Unkrautdruck

2,0 l/ha Proman® + 1,0 l/ha Metric®             (incl.Nachtschatten)

Normale Verunkrautung

2,5 l/ha Proman® + 2,5 l/ha Aclonifen*       (incl.Gänsefuß- und Knötericharten)

Bis kurz vor dem Durchstoßen

2,5 l/ha Proman® + 3,0 l/ha Prosulfocarb*

* Einsatz auch in metribuzinempfindlichen Sorten möglich

Anhaltspunkt zum Dosieren von Proman® in Mischungen

2,5 l/ha Proman® in Mischungen mit einem weiteren Wirkstoff oder 2,0 l/ha Proman® mit mehreren Wirkstoffen.

 

Tipp: Zur Absicherung bei bereits aufgelaufener Verunkrautung empfehle ich die Zugabe von 0,4 l/ha Quickdown® + 1 l/ha Toil®.

Für weitere Fragen und betriebsspezifische Lösungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Viele Grüße aus Franken

Herbizidartikel im BLW

Unsere regionale Fachberaterin Corinna Fuchs, hat einen sehr informativen Artikel zur Herbizidanwendung in Kartoffeln veröffentlicht.

Hier finden sie den Artikel aus der Ausgabe BLW 11/2021.

Für individuelle Fragen und Empfehlungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Helmut Schöler
Telefon 0171 – 743 35 81
helmut.schoeler@belchim.com